SAGEN UND GESCHICHTEN RUND UMS LANANER VIGILJOCH
Die Riesen am Vigiljoch
Damals hausten zwei Riesen in der Gegend um Lana. Der eine wohnte im Wald am Lananer Vigiljoch und der andere lebte in einem Erdloch auf dem gegenüberliegenden Tschögglberg. Einmal kam der Tag, an dem sie beschlossen, neben ihren Behausungen eine Kirche aus Stein zu bauen. Doch das Problem – sie besaßen nur einen Hammer. Wie es nun mal sein sollte, warfen sie sich bei Bedarf den Hammer zu, von der einen Talseite zur anderen. Einmal baute der eine, einmal baute der andere. Sie kamen gut voran. Die fertigen Kirchen wurden so fest und stabil gebaut, dass sie auch heute noch stehen: das Vigiljoch – Kirchlein, sowie die St. Kathrein Kirche in der Scharte bei Hafling.
Das Skelett von Lebenberg
An einem steilen Hang, der mit Südtiroler Weinreben bepflanzt ist, steht das Schloss Lebenberg. Bis zum heutigen Tage noch wird die eindrucksvolle Burganlage von den adeligen Besitzern bewohnt. Ein Teil ist auch für die Öffentlichkeit zugänglich, besonders für Liebhaber des Mittelalters und Rittergeschichten. Denn genau um dieses Schloss Lebensberg rankt sich eine tragische Liebesgeschichte. Im 15. Jahrhundert verliebten sich der Sohn eines wohlhabenden Bauern und die Tochter des Grafen Heinrich unsterblich ineinander. Doch der Graf fand gar keinen Gefallen an dieser Beziehung und versuchte den Bauertölpel mit Drohungen von seiner Tochter fern zu halten. Dieser ließ sich jedoch einfach nicht einschüchtern. Doch eines Tages war der Bauerssohn wie vom Erdboden verschluckt. Man munkelte, dass der Graf ihn in Gefangenschaft genommen habe und ihn in den Turmmauern des Schloss Lebensberg einmauern ließ. Im Jahre 1927 fand man Restaurierungsarbeiten die sterblichen Überreste eines Mannes unter einer Mauer, über welcher ein Kruzifix hing. Jedoch konnte man nie feststellen, ob es sich um den Talgutbauern handelte. Der damalige Schlossbesitzer ließ die Gebeine in den Schlossturm bringen, doch das tagelange Gejaule und Geschreie seiner Hunde, brachte ihn dazu, die Überreste auf dem Marlinger Friedhof begraben zu lassen.
Der Geist im Jocher See
Auf dem Vigiljoch, Lanas Hausberg, liegt die Schwarze Lacke, früher öfter auch Jocher See genannt. Heute ist der See ein Biotop und teils schon ausgetrocknet. Früher, vor vielen Jahren, war er viel größer und tiefer. Auch um die Schwarze Lacke gibt es eine Sage:
Der damalige Schlossherr von Lebensberg, Graf Fuchs, war ein sehr reicher und gottloser Mann. Er führte ein Leben in Saus und Braus, war jähzornig und herzlos. Er ließ seine Untertanen schinden und quälte sie. In die Hl. Messe ging er so gut wie nie, auch an hohen Feiertagen ging er lieber auf die Jagd, als in die Kirche. So machte ihn der alte Schlosskaplan einmal darauf aufmerksam. Er wollte ihn zur Einsicht bringen. Doch der Graf fühlte sich so sehr vom Prediger verhöhnt, dass er zwei seiner Gesellen beauftragte den Kaplan zum Jocher See zu schleppen und zu ertränken. Doch sehr lange konnte sich Graf Fuchs nicht über seine grauenvolle Tat erfreuen. Eines Tages ritt er alleine zur Jagd aufs Joch hinauf – doch er kehrte nie wieder zurück. Man erzählte sich, das Pferd habe ihn abgeworfen, als sie am See vorbei kamen. Auch er sei in See gestürzt und jämmerlich ertrunken. Seit diesem Tag an spukt es um den See herum. Bauern wollen am Ufer des Jocher Sees einen Wolf mit glühenden Augen bzw. ein wild gewordenen Jäger gesichtet haben. Denn genau diese Gestalt musste der grausame Graf annehmen. Auch bei Gewittern soll ein sehr unheimliches Rumoren und Grollen aus dem See zu hören sein.
Erkunden Sie die Schauplätze der Sagen hautnah bei Ihrem Urlaub im Hotel Tiefenbrunn in Lana